Zupfinstrumente
Die Zither, die Gitarre, die Laute oder die Harfe unterscheiden sich in Form und Klang. Dennoch gehören sie alle zur Gruppe der Zupfinstrumente. Und obwohl die Zither als jüngstes Mitglied der Instrumentenfamilie erst im 19. Jahrhundert entstanden ist, haben die Zupfinstrumente eine jahrtausendealte Tradition. Die ersten steinzeitlichen Kulturen, die vor 30.000 Jahren bereits Pfeil und Bogen zur Jagd nutzten, brachten parallel auch die Entwicklung der Zupfinstrumente voran.
Gitarre
Die ersten gitarrenähnlichen Instrumente hatten Resonanzkörper, wie zum Beispiel den Panzer einer Schildkröte oder Kürbisse, die mit Fell bespannt wurden. Bereits seit 5000 Jahren sind diese Saiteninstrumente bekannt, die in den ersten Hochkulturen von Mesopotamien und Ägypten in Gebrauch waren. Die arabische Laute, die persische Setar mit drei Saiten und die Gitarre haben eine selbstständige Entwicklung durchlaufen.
Ab wann man von der klassischen Gitarre sprechen kann, ist nicht genau bestimmbar, da noch in der Renaissance die gitarrenähnlichen Instrumente regional sehr unterschiedlich waren. Oft wurde die Gitarre nur als Begleitinstrument für Gesang eingesetzt. Besonders in Spanien trieb man den Bau und die Entwicklung der Gitarre voran. Ihre heute gebräuchliche Form erhielt die Konzertgitarre erst Mitte des 19. Jahrhunderts durch den spanischen Instrumentenbauer Antonio de Torres Jurado.
Vor allem durch die Volksmusik und die amerikanische Countrymusic trat die Gitarre im 19. Jahrhundert ihren Siegeszug um die Welt an. In Deutschland wurde die akustische Gitarre in der Wandervogelzeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts populär. Und heute hat die E-Gitarre als das wichtigste Instrument der Pop- und Rockmusik bereits Kultstatus erlangt.
Harfe
Zu den ältesten Zupfinstrumenten gehört sicherlich die Harfe, die aus einem Jagdbogen entwickelt wurde.
Ihre klangliche Vollendung fand die Harfe durch die Erfindung des Pedalsystems von Jacob Hochbrucker aus Donauwörth. Durch Betätigen des Pedals mit dem Fuß wurde es möglich verschiedene Halbtöne zu erzeugen. Die sogenannte Südtiroler Volksharfe wurde noch durch den Bau der Doppelpedalharfe, die sieben Pedalen besitzt, übertroffen. Durch diese Verbesserung, die auf den Franzosen Erard zurückgeht, konnten fortan nicht nur zwei, sondern drei verschiedene Töne auf einer Harfensaite gespielt werden. Zusammen mit einem verbesserten Klangkörper führte diese Entwicklung zur heutigen Konzertharfe.
Zither
Die Harfenzither und die kleine Konzertzither sind recht junge Instrumente, die erst um 1850 entstanden sind und musikalisch eine sehr ähnliche Stimmung erzeugen. Gerade im 20. Jahrhundert sind es nicht nur die Alpenländer, in denen die Zither beliebt ist, sondern auch in Sachsen und im Ruhrgebiet entstehen viele Zitherclubs mit zahlreichen Mitgliedern.
Hackbrett
Streng genommen gehört das Hackbrett auch weniger zu den Zupf- als vielmehr zu den Saiteninstrumenten und ist von der Spielweise ähnlich zum Cembalo, dessen Saiten ebenfalls angeschlagen werden. Aufgrund seiner historischen Entwicklung kann man das Hackbrett wiederum zur Gruppe der Zupfinstrumente zählen.
Laute
Der Ursprung der Laute liegt im arabischen Raum. Dort war das Instrument "a loud" weit verbreitet. Übersetzt aus dem Arabischen heißt "a loud" das Holz. Und der Klang des arabischen Wortes hat sich noch in der heutigen Bezeichnung Laute gehalten. Die Laute kam nicht wie die Harfe über Griechenland nach Europa, sondern sie nahm ihren Weg über Nordafrika. Mauren und Sarazenen brachten die Laute in der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts nach Spanien und Sizilien und von dort breitete sie sich in den folgenden Jahrhunderten in ganz Europa aus. Auffälligstes Merkmal der Laute ist der lange Steg und der abgeknickte Hals des Instruments.
Quelle:Sabine Kaufmann/ Planet Wissen
An der Musikschule Freudenberg werden folgend Fächer unterrichtet:
Alle anderen Zupfinstrumente (auch Ukulele, Mandoline, Balaleika usw.) auf Anfrage.